Wir freuen uns riesig über den Deutschen Kurzfilmpreis 2016
in Gold in der Kategorie Dokumentarfilm!

Offizielle Begründung der Jury

Die beiden Filmemacher Johannes Krell und Florian Fischer beschäftigen sich in ihrem Dokumentarfilm „Kaltes Tal“ mit dem ambivalenten Verhältnis von Mensch und Natur. In ruhig montierten und gemäldeartigen Bildern erzählen sie von einem Ort, an dem der Mensch die Natur gleichzeitig zerstört und versucht zu retten. Kalkstein wird der Erde entrissen und dann über Wald und Boden verteilt. Die Filmemacher beobachten diesen paradoxen Vorgang, ohne ihn zu kommentieren. Mit ruhigen, meisterhaft fotografierten Einstellungen zeigen sie eine eigenartige von Kalk bedeckte Welt, die zugleich verstörend und schön ist. Steht das Weiss des Kalksteins für Reinheit oder symbolisiert es ein Leichentuch? „Kaltes Tal“ kommt ohne ein einziges gesprochenes Wort aus. Gerade deswegen erzeugt der Film einen hypnotischen Sog. Es entsteht eine mehrdeutige Metapher auf den Zustand der Welt, die durch die konsequente Reduktion der filmischen Mittel noch verstärkt wird. „Kaltes Tal“ wirft Fragen auf, löst tiefe Assoziationen aus und schafft nachhaltige Verunsicherung. Ein dokumentarisches Kunstwerk.

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